Stadt machen

WAS IST „STADT MACHEN“?

„Wenn man seine Stadt besser kennt, kann man sie auch besser gestalten. Aber was genau ist mit „Stadt machen“ gemeint? Als erstes denkt man oft daran, die Stadt buchstäblich zu „machen“. Ziegelsteine stapeln, Straßen anlegen, Parks und Plätze errichten, aber das macht natürlich noch keine Stadt. Es gibt keine Stadt ohne Menschen. Eine Stadt wird von den Menschen gemacht, die dort leben und arbeiten. Und das ist das Wichtigste. Alle Menschen in einer Stadt sind also per Definition „Stadtmacher:innen“. Und in einer Stadt leben diese Menschen zusammen.

„Stadt machen“ bedeutet, dass die Menschen ständig nach neuen und besseren Wegen suchen, um in einer Stadt zusammenzuleben.

Dieses Zusammenleben kann wirklich alles sein, solange es gemeinsam gemacht wird. Arbeiten und Wohnen natürlich. Aber auch, sich zu verlieben, Freundschaften zu schließen und zu pflegen. Lernen, indem man gemeinsam zur Schule geht, aber auch voneinander lernen oder Dinge erleben. Sich um Menschen kümmern, die Hilfe benötigen. Ins Kino oder ins Theater gehen oder etwas vor einem Publikum aufführen. Gemeinsam Sport treiben oder trainieren oder einfach gemeinsam in einen Verein gehen.

 

Foto: Elizar Veerman

Foto: Loes van Duijvendijk

Es ist nicht so, dass die Gebäude, Straßen und Plätze einer Stadt nicht wichtig wären. Wie eine Stadt aussieht, wie sie gebaut wurde und wie sie entstanden ist, hat einen großen Einfluss darauf, wie wir in ihr zusammenleben können und wollen. Der Raum in einer Stadt entscheidet, was man dort tun kann. Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte, die die Atmosphäre und den Charakter des Raums in der Stadt bestimmt. Wenn man diese Geschichte kennt und versteht, wird man feststellen, dass man die Stadt mehr lieben wird. Und was man liebt, um das kümmert man sich. Eine Geschichte wie diese hilft einem also, ein:e bessere:r Stadtmacher:in zu werden.

Stadtmacher:innen, die ein Auge für die Geschichte und Kultur der Stadt haben, weiß, wie man sich in der Stadt bewegt und was man tun kann, um gut mit anderen Stadtmacher:innen und Bewohner:innen zusammenzuleben. Man wird lernen, wie man die Stadt besser nutzen kann, wie man sich in ihr zurechtfindet und wie man sich selbst und die eigene Umgebung weiterentwickeln kann. Die Geschichten in diesem Buch helfen, aber  man muss sich proaktiv mit der Stadt beschäftigen (wollen). Nur dann wird man zu einer großartigen Stadt beitragen. Einer Stadt, in der man leben will.
Du hast eine Stimme. Nutze sie!“

Jeroen de Willigen
Partner | Stadtplaner De Zwarte Hond