Manifest

„WIE KÖNNEN WIR DIE JUNGE GENERATION ERNSTHAFT, KONKRET UND STRUKTURELL IN DIE ENTWICKLUNG DER STADT EINBEZIEHEN?“ 

– Ellen Schindler –

IM GESPRÄCH MIT DEN JÜNGSTEN STADTBEWOHNER:INNEN

Als Stadtplaner:innen arbeiten wir jeden Tag an der Stadt. Schon bei dem Buch haben wir uns gefragt, ob wir das Gespräch über die Stadt auch anders führen können. Wir stellen fest, dass die Transformationsprozesse in der Stadt immer komplexer werden. Die sozialen Herausforderungen nehmen zu und es scheint immer schwieriger, die Stadtbewohner:innen in diese Prozesse einzubeziehen.

Wenn wir wollen, dass die Debatte über die künftige Stadtentwicklung nachhaltig und integrativ geführt wird, ist es wichtig, Kinder und Jugendliche als vollwertige Bürger:innen mit vollen Rechten zu betrachten. Sie haben nicht nur ein Recht auf Nahrung, Wohnung und Bildung, sondern auch auf ein Mitspracherecht bei ihrer eigenen Zukunft. Wir müssen sie aber auch in die Lage versetzen, sich an Diskussionen zu beteiligen. Und ihre Wünsche und Ideen ernst nehmen, auch wenn sie noch keine Wähler:innen sind.

Foto: Elizar Veerman

Foto: Elizar Veerman

Deshalb sollte die junge Generation ernsthaft, konkret und strukturell in die Entwicklung der Stadt einbezogen werden.

  • SERIÖS, weil wir unsere Sprache und unsere Instrumente an die Wahrnehmungen der Jugendlichen anpassen müssen
  • KONKRET, weil sie auch zu Ergebnissen führen muss und weil wir diese Ergebnisse auch mit den Jugendlichen teilen müssen
  • STRUKTURELL, weil wir die Beteiligung der Jugendlichen institutionalisieren müssen.

Während der Polis Convention 2024 in Düsseldorf organisierte De Zwarte Hond einen Workshop zur polisWERK.STADT, in dem wir gemeinsam mit den Teilnehmer:innen das Manifest „Die Stadtmacher:innen von morgen“ entwickelten. Darin fordern wir mit Hilfe von 11 Statements professionelle Stadtmacher:innen auf, junge Menschen in die Entwicklung von Projekten in der Stadt einzubeziehen.

Manifest „Die Stadtmacher:innen von morgen“

  1. Wir erkennen an, dass junge Menschen das RECHT haben, über ihre eigene Stadt mitzubestimmen. Der Ort, an dem sie leben, arbeiten und wohnen. Jetzt und in Zukunft.
  2. Wir wissen, dass wir BESSERE STADTPLANUNGEN machen können, wenn wir die Wünsche und Ideen junger Menschen in aktuelle Themen einbeziehen.
  3. Wir glauben, dass Jugendbeteiligung sicherstellt, dass junge Menschen ihre Stadt und ihre Entwicklungen LIEBEN lernen. Und was man liebt, um das kümmert man sich!
  4. Wir nehmen die jungen Menschen und ihre Wünsche SERIÖS. Wir lassen sie bei allen Aspekten der Stadt mitreden, nicht nur bei Spielplätzen und Skateparks.
  5. Wir arbeiten zusammen an Ergebnissen
  6. , die LANGFRISTIG für die Stadt wichtig sind.
  7. Wir suchen AKTIV nach jungen Menschen in ihrer Umgebung und beziehen Organisationen und Einrichtungen ein, in denen junge Menschen häufig anzutreffen sind.
  8. Wir sind immer TRANSPARENT, was den Zweck und die Erwartungen an diese Beteiligung angeht.
  9. Wir entwickeln eine GEMEINSAME SPRACHE, um auf gleicher Augenhöhe miteinander zu sprechen.
  10. Wir stellen sicher, dass die aktive Teilnahme SPAß macht und dass unsere Methoden zur Zielgruppe passen, sowohl online als auch offline.
  11. Wir KOMMUNIZIEREN ERGEBNISSE und zeigen jungen Menschen, dass ihr Beitrag wichtig ist.
  12. Wir betrachten die Jugendbeteiligung in der Stadtentwicklung als ein ZÄHNEPUTZEN: wir denken nicht mehr darüber nach, wir tun es einfach!

Foto: Elizar Veerman

Gemeinsam mit der Organisation der POLIS Convention untersuchen wir derzeit, wie wir das Manifest den deutschen Städten auf die bestmögliche und umfassendste Weise anbieten können. Ziel ist es, so viele Städte wie möglich für das Manifest zu gewinnen und eine interne Diskussion zu beginnen, um junge Menschen in zukünftige Projekte in der Stadt einzubeziehen. Und wir werden dieses Pilotprojekt auch in den Niederlanden entfalten. Wir stehen jetzt in Kontakt mit einer Reihe von niederländischen professionellen Stadtentwickler:innen (Stadtentwicklungsabteilungen von Städten, Bauunternehmer:innen und Investor:innen), um gemeinsam zu untersuchen, ob das Manifest genutzt werden kann, um junge Menschen in die Entwicklung konkreter Gebiete einzubeziehen.

Ein Leitfaden

Als Stadtplaner:innen arbeiten wir jeden Tag an der Stadt. Schon bei dem Buch haben wir uns gefragt, ob wir das Gespräch über die Stadt auch anders führen können. Wir stellen fest, dass die Transformationsprozesse in der Stadt immer komplexer werden. Die sozialen Herausforderungen nehmen zu und häufen sich, und es scheint immer schwieriger, die Stadtbewohner:innen in diese Prozesse einzubeziehen.

Wenn wir wollen, dass die Debatte über die künftige Stadtentwicklung nachhaltig und integrativ geführt wird, ist es wichtig, Kinder und Jugendliche als vollwertige Bürger mit vollen Rechten zu betrachten. Sie haben nicht nur ein Recht auf Nahrung, Wohnung und Bildung, sondern auch auf ein Mitspracherecht bei ihrer eigenen Zukunft. Wir müssen sie aber auch in die Lage versetzen, sich an Diskussionen zu beteiligen. Und ihre Wünsche und Ideen ernst nehmen, auch wenn sie noch keine Wähler sind.

„IN EINER INTELLIGENTEN STADT DISKUTIEREN DIE MENSCHEN DIE FRAGE: ‚WAS FÜR EINE STADT WILL ICH SEIN?’“.

– Martijn van der Mark, Stadtverwaltung von Rotterdam

Wie bindet man junge Stadtmacher in die Stadtgestaltung ein?

Das Manifest ist also das „WAS“, aber die ersten „WIE“-Fragen werden bereits gestellt. Deshalb wird in den kommenden Monaten zusammen mit der TU Berlin (Unit Habitat) ein Leitfaden „Wie bezieht man junge Stadtmacher in die Stadtgestaltung ein?“ entwickelt, den wir zusammen mit dem Manifest professionellen Stadtgestaltern anbieten können.

Mit dem Manifest und dem Leitfaden laden wir sie ein, die junge Generation in der Stadt zu konsultieren und ihre Perspektiven, Meinungen und Wünsche in ihre eigenen Stadtentwicklungsprozesse einzubeziehen. Schließlich sind die jungen Menschen auch die Stadtmacher von heute und die Bewohner von morgen!